Wer meiner Leitkultur nicht folgt der verläßt besser gleich die Latrine!

Sonntag, 6. März 2011

Bernard Madoff redet über Gier und was die Banker brauchen: Angst


Was die Banker brauchen ist Angst, dass es ihnen einmal wirklich an den Kragen geht

Bernard Madoff, dessen als Investmentfonds kostümiertes Pyramidenspiel Zigtausende um ihr Vermögen brachte, gibt dieser Tage Interviews aus der Gefängniszelle. Darin teilt er mit, dass er bereue, und fügt hinzu: 
"I am a good person."
Womit auch dies geklärt wäre. Er sagt der New York Times aber auch Brisantes:
"They had to know." 
Gemeint sind jene Banker, die das Geld ihrer Kunden zu Madoff leiteten und dafür gierig Gebühren scheffelten. Dass es fahrlässig ist, wenn Banken bei der Veranlagung fremder Gelder alle Sorgfaltspflichten missachten, erkennt jedes Kind.

Genau das aber war die Bedingung, um bei Madoff dabei zu sein. Dennoch - und das ist das Seltsame - ist Madoff bis heute der Einzige, der verurteilt wurde. Wie auch sonst nicht ein Banker ins Gefängnis wanderte, seit die Finanzkrise ausgebrochen ist - und zwar obwohl unbestritten ist, dass es die schrankenlose Gier der Banken war, die sie verschuldet hat.

Dabei, so erklärt jetzt ein US-Kongressangestellter dem Magazin Rolling Stone mit verblüffender Stringenz, wäre genau das ein Mittel gegen künftige Katastrophen:

"Setzen Sie den Boss von Goldman Sachs sechs Monate ins Kittchen, und der ganze BULLSHIT wäre mit einem Mal vorbei."

Was die Banker brauchen, so der Informant, ist Angst. Angst, dass es ihnen einmal wirklich an den Kragen geht. Solange sie die nicht haben, werden sie weiter hasardieren wie bisher ...

... nämlich mit BULLSHIT!


Severin Corti, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 7.3.2011

http://derstandard.at/1297819671331/Einserkastl-Corti-Gier

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